Kind will nicht schlafen – Ursachen & Tipps
Sobald sich der Tag dem Ende neigt, beginnt für viele Eltern der mühevolle Versuch, das Kind zum Schlafen zu bewegen. Die Tränen kullern und schlimmstenfalls endet es in Geschrei. Das Kind will nicht schlafen. Die Gründe sind vielfältig. Unterwegs und auf Reisen gestaltet es sich aufgrund der veränderten Situation und der neuen Eindrücke meist noch schwieriger. Im folgenden Ratgeber werden die möglichen Ursachen und Tipps erläutert, wie es mit dem Einschlafen des Kindes besser klappen kann.
Kind will nicht schlafen – die vielen Ausreden
Mal ist es eine Mücke im Zimmer, mal der große Durst, der nötige Toilettengang oder sogar das Monster, das sich unter dem Bett befindet. Kinder sind sehr einfallsreich, wenn sie abends noch länger aufbleiben möchten, statt ins Bett gehen zu müssen. Um das alleine Schlafen gehen hinaus zögern zu können, lassen sie sich alles Mögliche einfallen.
Dahinter steckt oft nichts anderes als ein Unbehagen davor, allein zu sein. Die Ausreden sind kreativ aber dienen im Endeffekt nur einen Zweck: Nochmal zu Mama und Papa gehen zu können. Versuche deshalb, verständnisvoll zu sein. Irgendwann merkt jedes Kind, dass Einschlafen nichts Schlimmes ist und vor allem völlig sicher.
Natürlich können Kinder nicht immer so einfach abschalten, insbesondere, wenn sie in einer fremden Umgebung sind und ein aufregender Tag hinter ihnen liegt. Dennoch ist Schlaf wichtig, um ausgeruht und erholt den neuen Tag zu beginnen. Dies gilt für alle Beteiligten. Daher liegen am Abend die Nerven gern einmal blank, wenn es mit dem Schlafen einfach nicht klappt.
Auch wir Eltern werden vielleicht wütend. Wir haben nach einem langen Tag definitiv eine Auszeit und einen Feierabend nötig und fühlen uns darum “betrogen”. Vielleicht wollen wir auch mal Zeit zu zweit verbringen doch stattdessen schneit immer wieder das Kind rein. Oder schläft ewig nicht ein.
Wenn das Kind nicht schlafen will – Welche Gründe kann das haben?
Zu wenig Bewegung am Tag
An manchen Tagen sind Kinder nicht genügend ausgelastet. In der Folge fällt es schwerer, müde zu werden und einzuschlafen. Kinder sollten sich daher auspowern. Gerade auf Reisen sollte es kein Problem sein, die gemeinsame Zeit so zu nutzen, dass das Kind abends müde ins Bett fällt. Es ist jedoch wichtig, auf einen guten Übergang von der aktiven Beschäftigung zur Ruhephase zu achten, denn wenn das Kind noch zu sehr aufgedreht ist, wird es mit dem Schlafen ebenso nicht klappen. Zudem ist es wichtig, das Kind früh genug auf das Zubettgehen vorzubereiten, damit es sich auf die kommende Situation besser einstellen kann.
Der falsche Zeitpunkt zum Schlafen
Wenn das Kind noch nicht müde ist, wird es auch schlecht einschlafen können. Kinder weinen und toben dann womöglich, um zum Ausdruck zu bringen, dass sie nicht müde genug sind. Allerdings kann es auch sein, dass ein Kind den müden Punkt bereits überschritten hat. Das heißt, genau, wie es zu früh zum Schlafen sein kann, kann es auch zu spät sein. Vielleicht kennst Du das selbst auch: Wenn Du lange genug die Signale Deines Körpers nach Schlaf ignorierst, wirst Du irgenwann umso wacher und könntest die Nacht durchtanzen. Kinder sind dann total aufgekratzt, sodass das Zubettbringen etwas mehr Geduld erfordert. Daher ist es wichtig, den idealen Schlafenszeitpunkt zu finden und nicht die Anzeichen zu übersehen, wenn das Kind müde ist.
Den meisten Kindern hilft es außerdem, wenn regelmäßige Schlafenszeiten eingehalten werden. Nach ein paar Wochen werden die Kleinen dann automatisch zu der Zeit müde, zu der sie sonst auch immer schlafen gehen. Das hilft auch Dir als Elternteil, in etwa einzuschätzen, wann Du “Feierabend” hast.
Ängste
Eltern sind oft ratlos, wenn ihr Kind abends nicht einschlafen kann oder möchte, wenn es von Ängsten geplagt wird. Die Ängste des Kindes sollten ernst genommen werden, denn Kleinkindern fällt es häufig schwer, zwischen der Realität und Phantasie unterscheiden zu können. Die Vorstellung, dass sich im Schrank ein Ungeheuer befindet, kann für sie real erscheinen. Eltern sollten Kindern mit Ängsten Sicherheit, Nähe und Geborgenheit vermitteln. Auch ein Nachtlicht ist hilfreich. Gerade Kinder haben oft Angst vor der Dunkelheit.
Zu heiß, zu kalt, zu stickig
Das richtige Raumklima ist wichtig beim Einschlafen und durchschalfen. Achte darauf, dass Dein Baby richtig angezogen ist, dass es also nicht friert oder schwitzt. Jedes Kind ist da anders, während einige den klassischen Babyschlafsack möchten, hindert die Wärme darin andere, einzuschlafen. Dann reicht vielleicht, je nach Raumtemperatur ein Body oder Schlafanzug aus.
Indem Du tagsüber das Schlafzimmer gut lüftest und nachts eventuell ein Fenster kippst, hat Dein Kind genug Sauerstoff, um einzuschlafen und durchzuschlafen. Manche Eltern schwören darauf, dass das einen großen Unterschied macht.
Kindern fällt es schwer, loszulassen
Gerade auf Reisen haben Kinder sehr viel erlebt, sodass sie den Tag nicht gehen lassen möchten. Hier kann es hilfreich sein, dem Kind zu erklären, dass morgen ebenso schöne Dinge erlebt werden. An diesem Punkt ist auch der Faktor Entspannung wieder sehr entscheidend. Es hilft dabei, die Gedanken zu sortieren und sich auf den Schlaf einzustellen. Gib Deinem Kind etwas Zeit in einer ruhigen Umgebung, vielleicht schon im Bett beim Kuscheln oder während Du Dich bettfertig machst, den Tag Revue passieren zu lassen und zu verarbeiten.
Versuche außerdem, den Spätnachmittag ruhiger zu gestalten, sodass Dein Kind nicht völlig aufgedreht und überreizt bettfertig gemacht wird.
Vielen Babys hilft übrigens das Stillen oder ein Fläschchen. Denn bei der Saugbewegung werden stressreduzierende Hormone ausgeschüttet, die Deinem Kind helfen, sich zu beruhigen. Auch das beengte Gefühl beim Tragen im Tuch oder der Babytrage oder das Pucken können hilfreich sein.
Abendroutine ist für Kinder sehr wichtig
Eine Abendroutine ist sehr wichtig, denn sie erleichtert den Übergang zur Schlafenszeit. Das Kind kann sich auf diese Weise darauf einstellen und weiß, wenn das Abendessen beendet ist, dass dann noch ein bisschen gespielt, ein Buch gelesen oder die Hörspielkassette abgespielt wird. Ganz gleich, wie der Ablauf erfolgt, dies vermittelt dem Kind die Sicherheit. Die Abendroutine sollte auch auf Reisen nicht fehlen.
Wenn völlig klar ist, welcher Ablauf abends eingehalten wird, kommt in der Regel auch weniger Widerspruch und Gegenwehr. Denn Kinder lieben feste Abläufe und Wiederholungen. Das gibt ihnen das Gefühl, etwas zu verstehen und zu beherrschen. Deshalb sind Kinder, vor allem müde Kinder, auch so empfindlich, wenn man etwas an diesem Ablauf verändert.
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Fazit
Mein Kind will nicht schlafen. Dieser Satz kommt wahrscheinlich vielen Eltern bekannt vor. Um dem Kind das Einschlafen zu erleichtern, sollten Eltern auf einen ruhigen Abend achten und Rituale einführen. Letztere bilden den Abschluss des Tages. Sie erleichtern dem Kind das Vorbereiten auf das Zubettgehen.
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